August 2019

Als die besten Roséweine Frankreichs gelten allgemein die aus Bandol. Sie zeichnen sich durch ihren Schmelz, Würze und Länge aus. Folgerichtig ist Rosé in dieser Anbauzone an der Küste des Mittelmeeres die vorherrschende Farbe. Ebenso hoch einzustufen sind jedoch die  Rotweine der Region, die mindestens 50% Mourvèdre enthalten müssen. Diese wärmeliebende Rebsorte aus dem Süden Spaniens, dort Monastrell genannt, verleiht den Weinen viel Struktur, Würze und Langlebigkeit. Zu den führenden Häusern der Region gehört  Chateau Salettes, das auch noch einen komplexen, kräuterduftigen Weißwein (90% Clairette und Rolle) im Programm hat. Der Rote besteht zu 85% aus Mourvèdre, der Rosé zu 40%. Der Rest der Cuvée verteilt sich auf Grenache und Cinsault.
Aus flacheren und weniger steinigen Lagen erzeugt Chateau Salettes einen betont trockenen Wein, der nicht die Ursprungsbezeichnung  Bandol trägt. Hier liegen die Hektarerträge höher und der Preis ist geringer. Aber immerhin enthält auch er noch 20% Mourvèdre

Chateau Salettes Bandol Blanc 2018, 22,00 €
Chateau Salettes Bandol Rosé 2018, 19,00 €
Chateau Salettes Bandol Rouge 2016, 24,00 €                        
Verdarail Rosé 2018, 11,00 €


TOMATEN, die nach Tomate und nicht nach Wasser schmecken, sind der Traum jeden Feinschmeckers. Solche Wunderexemplare gibt es tatsächlich. In den Bergen Nordsiziliens, der Madonie, wird die Pomodoro Siccagno angebaut, deren Sträucher auch in den heißen Sommermonaten nicht gewässert werden müssen. Das liegt einerseits an der dort vorhandenen Bodenbeschaffenheit, die die Feuchtigkeit des Winters gut speichert, andererseits an den speziellen Eigenheiten dieser dickschaligen Sorte. Die Azienda Agricola Tùdia stellt aus diesen Tomaten eine große Palette von Sughi her, die so aromatisch sind, daß sie nicht gesalzen werden müssen. Einige davon haben wir für Sie ausgewählt. Eine sizilianische Spezialität ist der Estratto, eine Paste, die aus geschälten, sonnengetrockneten Tomaten hergestellt wird. Man kann den Estratto als Geschmacksverstärker für diverse Speisen und Saucen benutzen oder einfach auf in Olivenöl geröstetes Weißbrot streichen. Und dann gibt es da noch eine wunderbare Peperonata……

Nähere Informationen und Preise erfahren Sie in der ENOTECA

Juni 2019

Die Weißweine des Jahrgangs 2018 sind inzwischen großenteils abgefüllt und auf dem Markt. Die Befürchtung, daß der Supersommer in Deutschland alkoholreiche und plumpe Weine hervorbringen würde, wie vielfach im Jahr 2003, hat sich glücklicherweise nicht bewahrheitet. Der Alkoholgehalt liegt sogar häufig unter dem der Vorjahre – der Säuregehalt übrigens auch. Wegen des warmen und trockenen Wetters gab es so gut wie keine Probleme mit Pilzbefall und Fäulnis. Das fast perfekte Lesegut ermöglichte Weine von großer Harmonie und Klarheit, die große Trinkfreude bereiten. 
Eine Tendenz, die sich für uns in diesem Jahr deutlich abzeichnet, ist das Bestreben vieler Winzer, ihre Weine mit weniger Primärfrucht auszustatten. Dafür setzen sie auf Ausbau in Holzfässern, spätere Abfüllung und einen Gärprozeß, der den Restzuckergehalt bis unter 1Gramm pro Liter reduziert. Dabei gelten Weine mit einem Zuckergehalt bis 9 Gramm in Deutschland als trocken. 
Der Sauvignon Blanc Fumé 2017 von Sven Ellwanger aus dem württembergischen Remstal war für uns so etwas wie die Entdeckung des Jahres unter den deutschen Weißweinen. Wie schon der Name verrät, orientiert sich der Winzer an der burgundischen Stilistik. Ellwanger hat den Wein 12 Monate spontan in 300 und 500 Liter Eichenfässern vergären lassen und ihn danach 4 Monate auf der Feinhefe im Stahltank ausgebaut. Der Wein präsentiert sich mit feiner Holznote, komplexer Aromatik von gelben und exotischen Früchten und mineralischen Anklängen, kraftvoll und lang, aber nicht zu mächtig.
Ellwanger Sauvignon Blanc Fumé 2017    31,00 €

Claus und sein Sohn Johannes Schneider aus dem badischen Weil am Rhein beschreiten mit ihren konsequent durchgegorenen Weinen einen Weg, der zur Zeit noch der einer kleinen Minderheit ist. Aber es spricht manches dafür, daß daraus ein größerer Trend werden könnte. Der Chardonnay 2018 von Philipp Kuhn ist ein Beispiel dafür. Die Schneiders lassen ihre Weine darüber hinaus lange im Faß auf der Feinhefe liegen. Ihre 2018er Weißweine werden nicht vor dem Spätsommer abgefüllt werden. Auch hier läßt das Vorbild Burgund grüßen. Das erscheint durchaus naheliegend, zeigt doch ein Blick auf die Landkarte, daß ihr Heimatort im Dreiländereck Deutschland, Schweiz und Frankreich wenig mehr als einen Steinwurf von der legendären französischen Weinregion entfernt ist.
Schneider Weiler Weisser Burgunder 2017    13,00 €
Schneider Weiler Grauer Burgunder 2017    13,00 €
Kuhn Chardonnay vom Kalkmergel 2018    14,50 €