Dezember 2017 Teil 2

Jedes Jahr im Herbst erscheinen die neuen Weinführer, die für uns natürlich Pflichtlektüre sind. Für die meisten unserer Kunden gibt es vermutlich andere Prioritäten. Daher möchten wir auf einige besonders interessante Bewertungen hinweisen.

Der Gault & Millau Weinguide Deutschland vergibt erstmals 100 Punkte für einen trockenen Riesling und attestiert dem Großen Gewächs aus dem Forster Kirchenstück 2016 von Bassermann-Jordan atemberaubende Perfektion. Auch die anderen Großen Gewächse sind mit 94 bis 98 Punkten außerordentlich hoch bewertet (Forster Jesuitengarten GG 2016 98 Punkte). Fazit: „Die aktuelle Kollektion großer Rieslinge überragt alles früher Dagewesene.“ Verfügbarkeit und Preise der Großen Gewächse Bassermann-Jordans auf Anfrage.
Zu Philipp Kuhn heißt es im Gault & Millau, er gehöre zu den wenigen Winzern, bei denen die Weißweine und die Rotweine auf Augenhöhe stehen. Seine Großen Gewächse aus der Riesling- und der Pinot Noirtraube sind mit 93 bis 96 Punkten ebenfalls sehr hoch eingestuft. (Pinot Noir 2014 GG Steinbuckel/Kirschgarten je 39,00 €, Frühburgunder 2013 28,00 €, Riesling Saumagen GG 2016, Riesling Schwarzer Herrgott GG 2016 je 31,00 €, Pinot Blanc Kirschgarten GG 201629,00 € ). Der Frühburgunder 2013 wurde in der Weinzeitschrift Fallstaff zum besten Frühburgunder Deutschlands gekürt.

Der maßgebliche österreichische Weinführer ist der Falstaff. Ludwig Hiedlers Weißburgunder Maximum (32,00 €) und der Grüne Veltliner Maximum 2015(31,00 €) bekommen von ihm jeweils 94 Punkte, der Chardonnay Toasted and Unfiltered 2015 93 (31,00 €). Aber auch sein “einfacher“ Grüner Veltliner Kamptal (12,00 €) bringt es auf 91 Punkte.

Und damit zum Gambero Rosso und seinen Vini d’Italia, dem ältesten der hier zitierten Weinführer. Seine Höchstbewertung sind die drei Gläser. Daß der Chianti Classico 2015 von Volpaia  (17,00 €) diese Auszeichnung erhielt, hat uns nicht sehr überrascht. Dann eher schon, daß der Rosso di Montalcino 2015 von Uccelliera (22,00 €) mit seinen drei Gläsern gegenüber dem Brunello des Weingutes die Nase vorn hat. Auf die drei Gläser gewissermaßen abonniert ist Stefano Cesari von Brigaldara. Folgerichtig steht diesmal sein Amarone Classico 2016 (34,00 €) auf dem Siegertreppchen.

Und last but not least noch einige Hinweise für die Liebhaber spanischer Rotweine. Von unserem Favoriten aus der Region Ribera del Duero Pago de Carraovejas gibt es eine kleine Menge des Jahrgangs 2015 (43,00 €), dem nach Einschätzung des Hauses bisher besten Jahrgang. Von diesem Jahrgang an gibt es nur noch einen Wein. Die Bezeichnungen Crianza und Reserva werden aufgegeben. Frisch eingetroffen sind derJoven Tinto Roble 2016 (15,00 €) und die Reserva 2014 (36,00 €) von Pago de los Capellanes  ebenfalls aus Ribera del Duero, sowie Roda Reserva 2012 (40,00 €) und Roda I Reserva 2010 (60,00 €) aus der Rioja.

Dezember 2017

Antonelli (Montefalco-Umbrien)
Der Sagrantino di Montefalco ist ein italienisches Weinmonument vom Range eines Brunello oder Barolo. An Bekanntheit kann er es freilich mit den beiden nicht aufnehmen und das liegt nicht nur an der geringeren Produktionsmenge. Die autochthone Sagrantinotraube gilt als die tanninreichste Rebsorte Italiens und benötigt daher einige Jahre Faß- und Flaschenreife. Gerade erst ist der Sagrantino di Montefalco 2012 der Kellerei Antonelli freigegeben worden,  ein Wein, der nach Angabe des Produzenten 30 Jahre alt werden kann. Um seinen hohen Gerbstoffgehalt zu zügeln, wurde er zunächst 6 Monate in 500 Liter Eichenfässer, dann 18 Monate in 2500 Liter Fässern ebenfalls aus Eiche und 12 Monate im Zementtank ausgebaut. Es folgte ein 12monatiges Flaschenlager. Erst kürzlich erhielt er den Internationalen Biopreis 2017. Mit 99 von 100 möglichen Punkten setzte er sich als bester Wein gegen 1057 Konkurrenten durch.

Montefalco Sagrantino DOCG 2012     34,00 €

Unter den Neuzugängen der vergangenen Wochen befinden sich einige Weine, die wir besonders hervorheben möchten.
Vom Weingut Dominio del Bendito aus der spanischen Region Toro kommt kommt mitEl Titan 2014 ein Wein, der seinen Namen zu Recht trägt. Er stammt von mehr als hundertjährigen Tempranilloreben, weist 15,5% Alkoholgehalt auf und beeindruckt mit seiner klaren und konzentrierten Frucht.
Attilio und Orlando Pecchenino aus dem piemontesischen Dogliani sind die Großmeister des Dolcetto. Der Dolcetto San Luigi und der komplexere Dolcetto Siri d’Jermu sind so etwas wie Referenzweine in ihrer jeweiligen Kategorie.
Schnell ausverkauft war der Primitivo 2015 von Felline, den der Gambero Rosso mit drei Gläsern auszeichnete. Der 2016er fällt eine Spur schlanker und eleganter aus, besitzt aber ebenfalls die charakteristische reife Frucht des Südens.

Dominio del Bendito El Primer Paso 2016     15,00 €
Dominio del Bendito Las Sabias 2013     24,00 €
Dominio del Bendito El Titan 2014     51,00 €

Dolcetto San Luigi 2016     12,50 €
Dolcetto Siri J’ermu 2015     17,00 €

Primitivo 2016     12,50 €

Oktober 2017

Giuseppe Gabbas (Nuoro – Sardinien)
Cannonau ist die meistangebaute Rotweinsorte Sardiniens und weltweit unter den am meisten verbreiteten die Nummer vier. Bekannt ist sie allerdings eher unter den Namen Grenache oder Garnacha. Beliebt ist sie deshalb, weil sie tanninarm ist und daher sehr weiche Weine hervorbringt. Soll ein Cannonau oder Grenache dennoch Struktur und Charakter haben, brauchen die Trauben Hitze, Trockenheit und Wind. Niedrige Erträge sind eine weitere Voraussetzung.
Giuseppe Gabbas‘ Weinberge liegen auf 240 bis 350 Metern Höhe in einem Tal zu Füßen des Supramonte in der rauhen Bergwelt der Barbagia im Nordosten Sardiniens, dem früheren Rückzugsgebiet der berüchtigten sardischen Banditen. Das dortige Klima ist ideal für den Cannonau und Giuseppe Gabbas, ein Musterexemplar an Sorgfalt und Gewissenhaftigkeit wie der italienische Weinführer Gambero Rosso schreibt, der richtige Mann, um diesen Wein in seltene Höhen zu führen. Folgerichtig zeichnete die Redaktion des Gambero Rosso ihn 2015 als Winzer des Jahres aus und sein im Barrique ausgebauter DULE besitzt gewissermaßen ein Abonnement auf die 3 Gläser des Gambero.

Lillové Cannonau di Sardegna DOC 2016     14,00 €
Dule Cannonau di Sardegna DOC Classico 2013    22,00 €

Cantina di Mogoro (Mogoro –Sardinien)
Mit einer Jahresproduktion von 800.000 Flaschen ist diese Genossenschaftskellerei zehnmal so groß wie das Weingut von Giuseppe Gabbas. Dennoch gilt hier nicht die Devise Masse statt Klasse, wofür die zahlreichen internationalen Auszeichnungen stehen, die auf der Website der Cantina zu finden sind. Auch pflegt man hier speziell die einheimischen Rebsorten wie Semidano, Bovale oder Monica. Letztere erfreut sich besonderer Beliebtheit bei Weintrinkern, die Rotweine mit niedrigem Alkoholgehalt vorziehen.

Colle Moresco Monica di Sardegna DOC 2015     7,80 €
Nero Sardo Cannonau di Sardegna DOC 2015     9,00 € 

Juli 2017

Volpaia (Radda in Chianti)

Das Castello di Volpaia ist ein mittelalterlicher Borgo nahe Radda im Gebiet des Chianti Classico. Seine Weinberge liegen auf einer Höhe von 350 bis 580 Metern und zählen somit zu den höchstgelegenen der Region. Diese Höhenlage verhilft den Weinen zu einer seltenen Eleganz und Finesse. Hat man dann noch perfekt ausgereifte und gesunde Trauben aus einem Jahrgang wie 2015 zur Verfügung und einen önologischen Berater wie Riccardo Cotarella in der Hinterhand, kann das Ergebnis eigentlich nur ein Idealbild von Chianti sein: eine Frucht, die an Sauerkirschen erinnert mit einem festen dunklen Kern, sangiovesetypisches Tannin, feine Säure und eine perfekte Kombination von Leichtigkeit und Tiefe. Da der Wein 14 Monate in großen Eichenfässern lagerte, entfällt auch die Gefahr verfremdender Holzaromen.
Um gut und typisch zu geraten, so heißt es, muß der Vermentino das Meer sehen und spüren. Drei Kilometer vom Meer entfernt in der Maremma besitzen die Eigentümer des Castello di Volpai, die Familie Mascheroni Stianti ein weiteres Weingut. Der hier angebaute Vermentino Prelius verströmt den charakteristischen florealen Duft, im Mund nimmt man fruchtige Noten von Apfel und Ananas wahr, zu denen sich eine gute Dosis Mineralität gesellt. Auf beiden Weingütern werden die Weine nach biologischen Richtlinien produziert.

CHIANTI CLASSICO DOCG 2016 ;   16,00 €
VERMENTINO ‚PRELIUS‘ MAREMMA 2016 ;   11,00 €

Juni 2017

Im Sommer 2016 erreichten uns wahre Tatarenmeldungen von den Weingütern in Deutschland, Österreich und den nördlichen Regionen Frankreichs. Nicht enden wollende Regenfälle im Mai und Juni hätten den Reben schwer zugesetzt, die Ernte sei so gut wie verloren und man solle sich schon mal vorsichtshalber gut mit den Weinen des Jahrgangs 2015 bevorraten. Im Juli allerdings wendete sich das Blatt und nach den traumhaften Monaten August und September wurde doch noch alles gut – sehr gut sogar wie die ersten Verkostungen ergaben.
Im vorigen Jahr präsentierten wir Ihnen mit Matthias Wolf (Chardonnay und Weißburgunder!) und Georg Meier (Riesling und Grauburgunder!) zwei junge aber schon ungemein erfolgreiche Winzer als Neuzugänge in unserem Sortiment.
Zu ihnen gesellen sich in diesem Jahr mit Phillip Arnold (Heuchelheim) und Ben Rothmeier (Landau) zwei weitere Kollegen aus der starken Phalanx der Pfälzer Jungwinzer.

Phillip Arnold hat uns besonders mit seinen Terroir- und Lagenweinen beeindruckt, die er sehr gekonnt partiell in Holzfässern ausbaut.

WEISSBURGUNDER ‚KALKMERGEL‘ 2016 ;   10,00 €
SAUVIGNON BLANC ‚KAISERBERG‘ 2016 ;   14,00 €
GRAUBURGUNDER ‚HERRENPFAD‘ 2016 ;   14,00 €

Ben Rothmeier hingegen vinifiziert Weine mit relativ hohem Restzuckergehalt, die aber durch ihre  fast gleichhohen Säurewerte immer noch die Bezeichnung „trocken” tragen. Sie zeichnen sich durch ein feines Frucht- Säurespiel aus. Besonders hat es Rothmeier die Scheurebe angetan. Mit seiner „Scheurebe trocken” hat er schon mehrfach in Verkostungen die in ihrer Aromatik ähnlichen Sauvignons auf die hinteren Plätze verwiesen.

SCHEUREBE 2016;   11,00 €
CHARDONNAY 2016;   10,00 €