03
Jan
17.07.2000 Tagesspiegel
|
||
DIE WEINE DES MONATS
|
||
Zwei Mal weiß, zwei Mal exemplarische Qualiät.![]() |
von dem unser Weißwein des Monats stammt, eine klassische pfälzische, in der Opulenz fast schon elsässisch wirkende Spätlese (12,5 Prozent Alkohol) mit viel Pfirsich- und Apfelfrucht, knackiger Säure und einem angenehm mineralischen Nachhall. Ein Wein, den man gern einem der Pfälzer Spitzenerzeuger abkaufen und teuer bezahlen würde – doch das ist in diesem Fall nicht notwendig. Der 1998er Hainfelder Letten Riesling Spätlese trocken vom Staatsweingut mit Johannitergut ist bei der Kaufhof-Galeria am Alexanderplatz für 13,39 DM zu haben.![]() |
der nicht der Sektsteuer unterliegt und deshalb relativ günstig angeboten wird. Was nicht mit billig zu verwechseln ist. Der Prosecco di Valdobbiadene vonDea-Rivalta kostet 13,80 DM bei derEnoteca Blanck & Weber in der Ludwigkirchstraße 20 in Wilmersdorf – und die ist er wert. Hinter dem nichtssagenden, nur für den Export genutzten Erzeugernamen verbirgt sich die höchst renommierte Kellerei Col Vetoraz, deren Önologe und Mitgesellschafter Loris dall’Acqua als einer der besten Prosecco-Spezialisten gilt. In der Region „konnte der Kellerei Col Vetoraz diesmal niemand das Wasser reichen“, heißt es im aktuellen Weinführer Gambero Rosso. Der Frizzante überzeugt durch Cremigkeit und feine Perlage, weit enfernt von der Laschheit vieler billiger, mit zusätzlicher Kohlensäure aufgemöbelter Prosecco-Abfüllungen. Hinzu kommt ein animierendes üppies Bukett mit Anklängen an Blüten und Haselnüsse und ein sauberes Finale.
Bernd Matthies |